Mathematisches Institut
 

Vorlesung: Variationsrechnung II, SS 03


Viele Phänomene in Natur und Technik, sowie in der mathmatischen Modellierung ökonomischer Prozesse sind von nichtglatter Qualität, so dass die klassische Variationsrechnung hier an ihre Grenzen stößt. Kontaktprobleme in der Elastizitätstheorie, anisotrope Energiefunktionale in der Physik, nichtdifferenzierbare Kostenfunktionale bei industriellen Produktionsabläufen und Schwellenwertphänomene auf dem Kapitalmarkt führen auf nichtglatte Variationsprobleme.

In der Vorlesung soll ein auf diese Situationen verallgemeinertes Differentialkalkül entwickelt werden. Ähnlich wie in der konvexen Analysis werden die üblichen Gradienten durch mengenwertige generalisierte Gradienten ersetzt, statt Euler-Lagrangeschen Gleichungen erhalten wir Differentialinklusionen für nichtdifferenzierbare Energiefunktionale, und wir leiten eine nichtglatte Version der Lagrange-Multiplikatorregel mit dem Ekelandschen Variationsprinzip her, um nichtdifferenzierbare Nebenbedingungen bei Minimierungsaufgaben behandeln zu können. Wir diskutieren Anwendungen aus dem Bereichen: optimale Steuerung, Hamilton-Jakobi-Gleichungen, Variationsprobleme mit Ungleichungsnebenbedingungen, Implizite Funktionensätze für Lipschitzfunktionen.

Die Vorlesung, zu der auch Übungen angeboten werden, richtet sich an Mathematik- und Physikstudenten (Diplom und Lehramt) des Hauptstudiums. Vorkenntnisse aus den Vorlesungen Funktionalanalysis und Variationsrechnung sind hilfreich aber nicht zwingend erforderlich.

Dozent: Priv.-Doz. Dr. Heiko von der Mosel, Beringstraße 4, Raum 16
Vorlesung: Di 8-10, Zeichensaal
Do 8-10, Zeichensaal
Beginn: 29. April 2003


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Heiko von der Mosel, RWTH Aachen. (e-mail: heiko@instmath.rwth-aachen.de)